Gebet der Liebenden
Vater,
ich danke Dir, dass du uns füreinander geschaffen hast, dass wir uns begegnet
sind und einander lieben. Lass die Liebe in uns wachsen, damit wir uns immer
besser verstehen und uns gegenseitig glücklich machen.
Alle
wahre Liebe stammt von dir und führt zu dir. Du hast unserm Leben durch diese
Liebe einen neuen Inhalt und ein neues Ziel gegeben. Zeig uns den richtigen Weg
zu diesem Ziel und hilf uns ihn gehen.
- Korintherbrief, 13
Wenn ich in
den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre
ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
Und wenn ich
prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte;
wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber
die Liebe nicht, wäre ich nichts.
Und wenn ich
meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte
aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.
Die Liebe
ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht,
sie bläht sich nicht auf.
Sie handelt
nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen,
trägt das Böse nicht nach.
Sie freut
sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.
Sie erträgt
alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.
Die Liebe
hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt,
Erkenntnis vergeht.
Denn
Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden;
wenn aber
das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk.
Als ich ein
Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein
Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war.
Jetzt
schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber
schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann
aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch
erkannt worden bin.
Für jetzt
bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist
die Liebe.
Gedicht zum Bibeltext
Liebe,
ich suche Dich, wo lässt Du dich sehen?
Liebe,
ich frage mich, kannst Du mir zeigen,
den
Ort an dem ich fraglos stehen kann,
wo
ich von Anfang an,
ohne
den Kopf zu neigen,
zu
Dir in Dein Reich kann gehen?
Ich
such Dich in der weiten Welt,
in
fernen Ländern und Gezeiten,
wo
immer ich auch hingekommen,
was
habe ich von dir vernommen?
Sah Dich
ja nur von Weitem
Wo
nur steht Dein Zelt?
Ich
suche Dich in meinem Leben
Doch
find ich nur Unruh und Hast
Kann
kaum ein Ende sehen
Wohin
muss ich gehen?
Wo
finde ich Rast?
Kannst
Du den Schlüssel mir geben?
Ich
such Dich ganz innen,
in
meinem Herzen werde ich fündig.
da
hör ich die Göttliche Stimme,
unmerklich
in Gedanken sie klinge,
und
macht mich der Botschaft kundig:
In Dir
darf ich ganz neu beginnen.
(Michael
Kafka)
Lied zum Segen
(kann gesungen oder gebetet werden)
Gotteslob
Nr. 414 (letzte Strophe leicht abgewandelt)
Herr,
unser Herr, wie bist Du zugegen
und wie
unsagbar nah bei uns.
Allzeit
bist Du um uns in Sorge,
in
Deiner Liebe birgst Du uns.
Du
bist nicht fern, denn die zu dir beten,
wissen,
dass Du uns nicht verlässt.
Du
bist so menschlich in unserer Mitte,
dass Du wohl dieses Lied verstehst.
Du
bist nicht sichtbar für unsere Augen,
und
niemand hat Dich je gesehn.
Wir
aber ahnen Dich und glauben,
dass
Du uns trägst, dass wir bestehn.
Du
bist in allem ganz tief verborgen,
was
lebt und sich entfalten kann.
Doch
in den Menschen willst Du wohnen,
mit
ganzer Kraft uns zugetan.
Herr,
unser Herr, wie bist Du zugegen,
wo
nur auf Erden Menschen sind.
Bleib
gnädig bei uns mit Deinem Segen,
bis
wir in Dir vollkommen sind.
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