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Ein Zelt der Begegnung mit Dir.

Montag, 4. Mai 2015


Maiandacht zum Thema Familie

Musikstück zum Einzug

 

Begrüßung, Eröffnung

 

Einführung

 

Maria, die Mutter Jesu, steht im Mai bei uns im Mittelpunkt. Eine Frau und eine Mutter also. Eine, die die Sorgen und Nöte ihrer Familie kannte. Der Alltag einer Familie war damals sicher nicht leicht. Der Haushalt ein mühsames Geschäft; die Sorge um die Kinder groß. Maria, die Familienfrau, wie war sie? Darüber möchte ich heute einmal mit Ihnen nachdenken.

 

Gebet:

 

Gütiger Gott,

in Maria hast du uns einen Menschen zum Vorbild gegeben, der die Sorgen und Nöte des Alltags kennt und mit uns teilt. Wir wollen ihr Leben bedenken und daraus lernen.

Lass uns daraus Kraft gewinnen, unseren eigenen Alltag in Familie und Beruf zu meistern.

Durch Christus unseren Herrn. Amen.

 

Musikstück

 

Schriftlesung: Lukas 2, 41-52

 

Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem.

Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach.

Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten.

Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten.

Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort.

Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen.

Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten.

Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht.

Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?

Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte.

Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.

Jesus aber wuchs heran und seine Weisheit nahm zu und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.

 

Betrachtung

 

Auf dem Weg von Jerusalem nach Nazareth wird der Knabe plötzlich vermisst. Wo treibt sich so ein Zwölfjähriger schon herum? Natürlich bei seinen Freunden. Aber nein, der Kerl ist verschwunden. Da kommt bei den Eltern Sorge auf. Sie malen sich alles Mögliche aus, was geschehen sein könnte, und gehen den Weg nach Jerusalem zurück. Doch keine Spur von ihm. In Jerusalem suchen sie drei Tage lang. Endlich finden sie ihn im Tempel. Als wäre es das selbstverständlichste von der Welt, sitzt er unter den Weisen und Gelehrten und diskutiert mit ihnen.

Klar, dass er sich jetzt Vorwürfe seiner Eltern anhören muss. Doch seine Antwort wird umgekehrt zu einem Vorwurf an die Eltern. Wie kann man nach einem suchen, von dem man wissen müsste, wo er ist. Wusstet ihr nicht, dass ich in den Bereichen meines Vaters sein muss?

Für die Eltern ist das nicht leicht zu verstehen. Für uns Eltern ist es oft nicht leicht, unsere Kinder zu verstehen. Oft sind ihnen andere Dinge wichtiger, als die eigenen Eltern. Es ist eine der größten Herausforderungen für Eltern, die Lebenswelt ihrer Kinder kennen und akzeptieren zu lernen.

Die Kinder meinen es nicht böse. Auch Jesus nicht. Er lebt in seiner Beziehung mit Gott. Der Zwölfjährige denkt sicher nicht so weit, zu überlegen, was es für seine Eltern bedeutet, wenn er einfach so verschwindet.

Wer Kinder hat, der hat auch Sorgen. Das wissen alle Väter und Mütter. Auch Maria hat das erfahren.

Und manchmal nehmen die Sorgen so überhand, dass wir meinen, an ihnen verzweifeln zu müssen.

Wir rechnen oft mit dem Schlimmsten. Welche Erleichterung ist es dann, wenn alles gut raus geht.

Aber was hilft es, die Kinder aufhalten zu wollen, wenn sie ihre eigenen Wege gehen wollen?

Bindet man sie dadurch stärker an sich?

Im Gegenteil, manchmal ist es sogar wichtig, die Kinder dazu zu ermuntern.

Ich selber bin lange zu Hause geblieben und den Weg gegangen, den meine Eltern mir geraten hatten. Bis ich dann gemerkt habe, dass es nicht der meine ist.

Als ich dann die Richtung ändern wollte und zu studieren anfing, da waren meine Eltern enttäuscht. Ich hatte lange Zeit keine enge Beziehung mehr zu ihnen. Mit meinem Vater sogar bis zu dessen Tod überhaupt keine mehr.
Ganz anders reagiert Maria. Als Jesus sagt, warum er im Tempel ist, heißt es von Ihr nur: "Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen". Wenn ich etwas bewahre, dann muss es mir wertvoll sein. Maria wertschätzt, was Jesus tut. Sie lässt ihn seinen Weg gehen und geht mit.

Manchmal denke ich heute darüber nach, wie ich einmal als Vater sein werde. Werde ich es schaffen, meine Tochter den Weg gehen zu lassen, den sie will? Werde ich vermeiden können, sie in die eine oder andere Richtung zu drängen? Werde ich immer einen guten Draht zu ihr haben?

Wie finde ich den goldenen Mittelweg, um ein guter Ratgeber zu sein?

Auch wenn unsere Kinder einmal Irrwege einschlagen –

Sie haben unsere Liebe verdient. Wir dürfen zuversichtlich sein, dass ihr Weg letztlich doch an ein gutes Ende führt. Wenn wir meinen, nichts mehr tun zu können und keinen Einfluss mehr zu haben, können wir immer noch für sie beten. Wir dürfen darauf vertrauen, dass sie in Gottes Hand geborgen sind.

 

 

Musikstück

 

 

Gemeinsames Gebet

 

Bedenken wir nun, was wir gehört haben, indem wir ein Gesätz aus dem Rosenkranz beten:

 

Rosenkranzgesätz: den du, o Jungfrau im Tempel wiedergefunden hast.

 

 

Fürbitten

 

Herr Jesus Christus, du Lehrer und Hirte der Menschen, wir bitten dich:

 

Um gegenseitiges Verständnis und Respekt zwischen jungen und alten Menschen.

Um Eltern und Erzieher, die jungen Menschen Werte vermitteln, aber auch den nötigen Freiraum lassen und Talente der Kinder erkennen.

 

Um Erwachsene, die Kindern und Jugendlichen ein gutes Beispiel geben.

 

Um Ermutigung und Stärkung für all jene Eltern, die es mit ihren Kindern schwer haben.

 

Um Trost und Unterstützung für die minderjährigen Flüchtlinge, die zu uns kommen.

 

Um Hilfe für die vielen Familien, die  zur Zeit auf der Flucht vor Verfolgung und Krieg sind.

 

Um den Mut zum Neuanfang, wo Familien zu zerbreche drohen.

 

Dir, unserem Herrn, gebühren Dank und Ruhm und Ehre heute und in Ewigkeit. Amen.

 

Magnifikat aus dem Gotteslob:

 

Respons: 650, 3

Magnifikat: 634, 4

 

Musikstück

 

 

 

 

 

 

Segen

 

Herr unser Gott, Du hast Maria berufen, die Mutter Deines Sohnes zu sein. Rufe auch uns in Deinen Dienst.

 

Herr Jesus Christus, mit Dir ist Maria auf dem Weg gewesen, durch Leben, Tod und Auferstehung. Begleite auch uns auf unserem Weg bis zum Ende.

 

Herr unser Gott, Du hast Maria zum Segen für uns alle gemacht. Segne Du auch uns.

 

Und so segne uns der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

 

Schlusslied

 

Maria breit den Mantel aus (Gotteslob Nr. 534)