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Ein Zelt der Begegnung mit Dir.

Samstag, 28. November 2015


Hier das erste Adventliche Abendgebet, zum selber in der Familie beten:




Thema: vom Heiligen Geist empfangen


Begrüßung, kurze Einleitung


 


Vom Heiligen Geist empfangen – mit diesem Satz aus dem Rosenkranz ist unser heutiges Abendgebet überschrieben. Ein Engel tritt in das Leben einer jungen Frau. Er redet vom Heiligen Geist. Die Botschaft, die er bringt, wird ihr Leben verändern. Maria ist bereit, Gott in ihr Leben einzulassen. Dieses Ereignis wollen wir heute bedenken, meditieren und auf uns wirken lassen.


 


Lied: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht


 


Bibelstelle: Lukas 1, 26 – 38


 


Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.


Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.


Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.


Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.


Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.


Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.


Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.


Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?


Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.


Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.


Denn für Gott ist nichts unmöglich.


Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.


 


 


Gesungener Rosenkranz


 


Auslegung


 


Wer war Maria, die Mutter Gottes? Über diese Frage möchte ich anhand des Evangeliums von der Verkündigung der Geburt Jesu nachdenken.


Für Gläubige hat Maria und ihre Verehrung in den letzen Jahren immer stärker an Bedeutung verloren. In Liedtexten und auf bildhaften Darstellungen erscheint sie so vollkommen als Mensch und als Glaubende, wird mit so vielen Titeln und Attributen bedacht, dass sie uns ganz fremd geworden ist. Sie hat wenig mit dem wirklichen Leben, mit seinen Sorgen und Fragestellungen des Alltags der Menschen zu tun.


Viele Menschen, die heute Maria neu entdecken wollen, halten sich an die Bibel und deren moderne Auslegung. Dort treffen sie auf eine mutige und engagierte junge Frau.


Die wenigen Textstellen über Maria, die es im neuen Testament gibt, berichten nicht über ein junges Mädchen, das fraglos und unterwürfig sein Schicksal auf sich nimmt. Im Gegenteil begegnet uns eine selbstständige, nachdenkliche Persönlichkeit.


Als sie der Engel bei der Verkündigung begrüßt, erschrickt sie nicht so sehr über die Erscheinung, sondern vielmehr über die Anrede des Engels, der sie als Begnadete bezeichnet. Maria überlegt, was die Anrede zu bedeuten hat und wie die Botschaft erfüllt werden kann.


Maria sucht das Gespräch und überzeugende Argumente, damit sie den göttlichen Auftrag annehmen kann. Wir erleben eine kritische Auseinandersetzung, an deren Ende die bedingungslose Annahme steht: „Mir geschehe, wie du gesagt hast“.


Viele Menschen haben in diesem Zusammenhang ein Problem: Warum muss Maria unbedingt Jungfrau sein. Für Lukas scheint das ja besonders wichtig zu sein, er erwähnt die Tatsache gleich zwei Mal.


Lukas stammt aus dem griechischen Kulturkreis. Und hier war es durchaus üblich, dass Frauen unberührt blieben und in der Gesellschaft dafür hoch angesehen waren. Es waren dies die Priesterinnen verschiedener Göttinnen. Diese blieben für gewisse Zeit Jungfrauen, um ganz offen zu sein für den Dienst an der jeweiligen Göttin.


Diese Erfahrung verbindet nun der Evangelist mit Maria. Maria ist so offen für Gott, und zwar nicht für irgendeinen griechischen Gott, sondern für den einen Gott, dass dieser in ihr Mensch werden kann.


Dieses Kind ist nicht irgendein Kind, das aus der liebenden Beziehung zwischen zwei Menschen entstanden ist, sondern hier hat Gott in das menschliche Leben eingegriffen. Er ist in dem Menschen Jesus in die Welt gekommen. Damit Beginnt etwas vollkommen Neues: das Reich Gottes auf Erden, das Jesus später den Menschen verkünden wird.


Und damit zeigt Gott, dass er den Menschen ganz nah sein will, so nah, dass er in jedem von ihnen zur Welt kommen kann, sofern er nur so offen für ihn ist, wie Maria es war.


An diesem Text offenbart sich Marias Glaube als persönliche Entscheidung auf den Anruf Gottes. Es ist ein Glaube, der eingebunden ist in die Überlieferungen und Verheißungen des Volkes Israel.


In vielen anderen Biblischen Erzählungen tritt Maria als Glaubende und Handelnde auf. Sie ahnt, was ihr Sohn Jesus will und versucht, seine Botschaft in die Tat umzusetzen. Auch wenn sie nicht alles versteht, was geschieht, vertraut sie ihm. Maria ist ein Vorbild für uns glaubende Christen.


 


 


Gebet 


 


Gott, in Maria hast du einen Menschen erwählt, der ein offenes Ohr für deinen Anruf hatte und die Botschaft des Engels verstanden hat.


Wir haben oft Schwierigkeiten, deinen Ruf, deine Stimme wahrzunehmen. Unsere Welt ist zu unruhig, lärmend, hastig und kalt.


Gott, wir bitten dich: gib uns Zeiten der Ruhe, damit uns der Blick auf uns selbst und unsere Mitmenschen nicht verlorengeht in der Rastlosigkeit des Alltags, in unserem Egoismus und Karrieredenken.


Schenk uns die Freiheit, ja zum Glauben zu sagen, zu einem Glauben, der unser Leben tragen kann.


Lass uns sensibel werden für die Boten und Zeichen deiner göttlichen Nähe und die ungewöhnlichen Wege des Glaubens.


 


Stille


 


Gesungener Rosenkranz


 


 


 


 


 


 


 


 


Vater Unser


 


Segen


 


Einen Mund


Ein gutes Wort zu sprechen und


Zwei Hände


Die zärtlich sind beim Handeln und


Zwei Ohren


Die offen sind für Leises und


Ein Herz


Das Platz hat für die Liebe und


Zwei Füße


Den Weg nach Hause zu finden


Einen Menschen


Der dir zur Heimat wird und


Vertrauen


Dass du geborgen bist.


Das wünsche ich Dir.


 


Dazu Segne uns und alle, die mit uns in Liebe verbunden sind der dreieinige Gott…

Für die Adventlichen Abendgebete in meinem Pfarrverband habe ich mit zwei Musikerinnen zusammen ein Rosenkranz - Lied komponiert: