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Ein Zelt der Begegnung mit Dir.

Mittwoch, 14. Oktober 2015


Zu Gast im Haus des Herrn – die schwedische Nationalkirche

In diesem Jahr führte uns unser Familienurlaub nach Schweden. Wir waren 18 Tage lang mit dem Wohnmobil unterwegs durch dieses schöne Land. Als an Kunst und Kultur interessierte Menschen haben wir dabei auch viele Kirchen besucht. Wir lernten viel über die schwedische Kirche, das uns inspirierte und das ich hier weitergeben möchte.

Die schwedische Nationalkirche gehört zu den Kirchen der Reformation. Jedoch hat sie, ähnlich der anglikanischen Kirche, sehr viel an der katholischen Tradition bewahrt. Äußerlich erkennbar zeigt sich das an den Messgewändern und dem Ablauf der Gottesdienste, aber auch theologisch ist diese Kirche nicht so weit entfernt von der katholischen, wie andere protestantische Kirchen.

Sie sieht sich als Brückenkirche zwischen den Konfessionen. So ergibt sich ein schönes ökumenisches Miteinander, z.B. in Vadstena, dem Ort, an dem die Hl. Birgitta in einer protestantischen Kirche ganz selbstverständlich von katholischen Christen verehrt wird.

Diese Offenheit und Gastfreundschaft der schwedischen Kirche zeigt sich aber nicht nur hier, sondern in jeder kleinen Dorfkirche in jedem noch so kleinen Weiler.

Überall gibt es nämlich in einem Seitenschiff, einem Nebenraum oder auch gleich neben dem Eingang einen kleinen Tisch und kleine Stühle, Spielzeuge, Bastelmaterial und Stifte für die Kinder.

Wir haben es sehr genossen, dass sich unsere Tochter nicht langweilen musste, während wir die Kirchen besichtigten, sondern derweil ein schönes Bild malen oder Bauklötze spielen konnte.

Aber nicht nur für Kinder wartete eine einladende Geste; auch Erwachsene wurden willkommen geheißen, auch wenn niemand in der Kirche war. An der Seite oder direkt neben dem Eingang einer jeden Kirche stand ein Tisch mit einigen Tassen, Zucker, Milch, Kaffee und manchmal auch Keksen bereit.

Es hat uns erstaunt und überrascht, wie viel Gastfreundschaft und Offenheit solche kleinen Gesten auf den Besucher ausstrahlen.

Ich möchte nun nicht dazu aufrufen, das hier erlebte 1 : 1 zu kopieren. Auch wenn es in der einen oder anderen Kirche sicher möglich wäre. Aber vielleicht kann es als Anregung dienen, darüber nachzudenken, wie das Haus Gottes auch bei uns zu einem Ort werden kann, an dem man gern zu Gast ist.