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Ein Zelt der Begegnung mit Dir.

Samstag, 12. März 2016


Fastengebet zum Thema Feuer

Einführung:

 

Ich bin Feuer und Flamme für etwas, ich bin von etwas begeistert – das sagen Menschen, wenn ihnen etwas besonders wichtig ist, wenn sie für etwas „vor Leidenschaft brennen“. Der König David brannte - trotz all seiner Fehler - für Gott. So können wir es in den Psalmen lesen. Darin ist er uns ein Vorbild im Glauben.

Auch die Jünger waren plötzlich Feuer und Flamme, nachdem der Heilige Geist in Form von Flammenzungen über sie gekommen ist. Wir wollen heute einmal in Gebet und Schweigen, wie es in Taizé üblich ist, dieses Feuer und Flamme sein bedenken. 

 

 

Hymnus: Laudate omnes gentes (Gotteslob Nr. 386)

 

Psalm 18: (Gotteslob Nr. 859, Kehrvers am Anfang und am Schluss, sowie nach jedem 4. Vers)

 

Lied: Ubi Caritas et amor (Gotteslob Nr. 445)

 

Bibeltext:  Lukas 2, 1 – 13

 

Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort.

Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.

Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.

Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.

In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel.

Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden.

Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden?

Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören:

Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien,

von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten,

Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.

Alle gerieten außer sich und waren ratlos. Die einen sagten zueinander: Was hat das zu bedeuten?

Andere aber spotteten: Sie sind vom süßen Wein betrunken.

 

 

Antwortgesang: Meine Hoffnung und meine Freude (Gotteslob Nr. 365)

 

 

 

 

 

 

Gebet:

 

Von Dir Herr will ich begeistert sein,

von Deiner Freude mich erfüllen lassen.

Ich will die richtige Sprache finden,

um Deine Botschaft zu verkünden.

Dein Licht leuchte mir,

damit ich meinen Weg nicht verliere.

Dein Geist mache mich frei,

damit ich nicht in Zwängen verstrickt bleibe.

Herr, ich will ein Begeisterter sein,

nicht nur einer, der halt dabei ist.

Durch mich soll Deine Gute Nachricht in die Welt getragen werden,

hilf mir, damit ich es trotz meiner Schwachheit und meiner Zweifel vermag.

 

 

Lied: In Manus tuas Pater (Gotteslob Nr. 658,1)

 

Aktion:  Schweigen

 

Wir wollen nun 5 Minuten Schweigen. Damit das beim ersten Mal nicht so schwer fällt, zünde ich nun eine Kerze an. Ich lade Sie ein, diese Kerze, ihren Schein, ihr flackerndes Licht zu betrachten. Was für Gedanken kommen Ihnen?

 

Lied:  Magnificat (Gotteslob Nr. 390

 

Vater Unser

 

Segen

 

Schlusslied:  Bleibet hier und wachet mit mir (Gotteslob Nr. 286)

 

Montag, 7. März 2016


4. Fastenimpuls: Feuer


Ich bin Feuer und Flamme für etwas, ich bin von etwas begeistert – das sagen Menschen, wenn ihnen etwas besonders wichtig ist, wenn sie für etwas „vor Leidenschaft brennen“. Der König David brannte - trotz all seiner Fehler - für Gott. So können wir es in den Psalmen lesen. Darin ist er uns ein Vorbild im Glauben. 

Psalm 18

 

Du, Herr, lässt meine Leuchte erstrahlen, mein Gott macht meine Finsternis hell. 

 

Mit dir erstürme ich Wälle, mit meinem Gott überspringe ich Mauern.

 

Vollkommen ist Gottes Weg, das Wort des Herrn ist im Feuer geläutert.

 

Ein Schild ist er für alle, die sich bei ihm bergen. 

 

Gott hat mich mit Kraft umgürtet, er führte mich auf einen Weg ohne Hindernis.

 

Er ließ mich springen schnell wie Hirsche, auf hohem Weg ließ er mich gehen.

 

Du schaffst meinen Schritten weiten Raum, meine Knöchel wanken nicht.

Impulse für die Woche:
Schau in dieser Woche einmal aufmerksam darauf, mit was deine Umgebung beleuchtet wird. Achte besonders auf die kleinen, unscheinbaren Lichtquellen.

Zünde an einem Abend einfach einmal eine Kerze an und beobachte ihren Schein – welche Gedanken kommen dir?

Denke an einen Menschen, der von Gott begeistert ist. Was hast du mit ihm gemeinsam?

Denke einmal darüber nach, wofür du dich im Laufe deines Lebens begeistert hast.

Freitag, 4. März 2016


Ablauf:

 

Einführung:

Es ist Fastenzeit. Zeit einmal inne zu halten, der Seele etwas Gutes zu tun, den Puls des Lebens spüren, durchatmen. Nehmen wir uns einmal Zeit, den Atem, das Leben wieder richtig zu spüren.


Hymnus: Laudate omnes gentes (Gotteslob Nr. 386)

 

Gebet

 

Ich bin die Luft, der Wind der Sturm,

ich bin das schwebende Element

das die Erde umkreist.

Ich spiegle die Sonne im Regenbogen,

ich bin der Klang, Ton, Sprache, Musik.

Ich bin die Lebendigkeit des Instruments der Flöte oder Seite.

Ich bin der Atem, der Duft der Wälder und der Kräuter,

für Euch Menschen bin ich wie Gottes Geist in eurem Geist.

 



 

Bibeltext:  1 Könige 19

 

Elija war in Angst vor den fremden Propheten, machte sich auf und ging weg, um sein Leben zu retten. Er kam nach Beerscheba in Juda und ließ dort seinen Diener zurück.

Er selbst ging eine Tagereise weit in die Wüste hinein. Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wünschte sich den Tod. Er sagte: Nun ist es genug, Herr. Nimm mein Leben; denn ich bin nicht besser als meine Väter.

Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein. Doch ein Engel rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss!

Als er um sich blickte, sah er neben seinem Kopf Brot, das in glühender Asche gebacken war, und einen Krug mit Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder hin.

Doch der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal, rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Sonst ist der Weg zu weit für dich.

Da stand er auf, aß und trank und wanderte, durch diese Speise gestärkt, vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb.

Dort ging er in eine Höhle, um darin zu übernachten. Doch das Wort des Herrn erging an ihn: Was willst du hier, Elija?

Er sagte: Mit leidenschaftlichem Eifer bin ich für den Herrn, den Gott der Heere, eingetreten, weil die Israeliten deinen Bund verlassen, deine Altäre zerstört und deine Propheten mit dem Schwert getötet haben. Ich allein bin übrig geblieben und nun trachten sie auch mir nach dem Leben.

Der Herr antwortete: Komm heraus und stell dich auf den Berg vor den Herrn! Da zog der Herr vorüber: Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem Herrn voraus. Doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. Doch der Herr war nicht im Erdbeben.

Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der Herr war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln.

Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle.

 

 

Antwortgesang: Gott gab uns Atem (Gotteslob Nr. 468)

 

Auslegung:

 

Ca. 40-mal in einer Minute atmen wir ein und aus, allerding in Ruhe, unter Anstrengung noch öfters. Bei großer Anstrengung ist man auch schon mal atemlos, gerät außer Atem, muss um Atem ringen. Erst einmal tief durchatmen, sagen wir manchmal. Das hilft in vielen Situationen. Wenn ich von einem Termin zum anderen eile, tut es gut, unterwegs einen Moment inne zu halten: erst mal tief durchatmen, dann geht es weiter. Durchatmen entschleunigt. Es kann mich ruhig werden lassen. Es kann mir helfen zwischen zwei Aufgaben, in Berührung mit mir selbst zu kommen. Einen Augenblick ganz bei mir selbst zu sein. Einen Augenblick auf das zu hören, was in mir vorgeht. Denn: Unser Atem sagt uns sehr deutlich, wie es um uns steht. Kann ich frei und ruhig atmen? Habe ich einen langen Atem? Oder bin ich außer Atem? Kurzatmig? Raubt mir etwas die Luft? Und was lässt mich so richtig aufatmen? Unser Atem sagt, wie es uns geht. Er bestimmt unser Leben. Wir leben von ihm, aber wir können ihn nicht willkürlich verlängern oder verkürzen. Wir können ihn nur in sehr engen Grenzen manipulieren, zum Beispiel wenn wir beim Tauchen die Luft anhalten oder bei einer künstlichen Beatmung.

Für das östliche Denken ist der Atem die Schnittstelle zwischen unserem Körper, unserem Geist und unserer Seele. Und er ist noch mehr. Für die Bibel ist unser Atem Gottes Geist, Gottes Lebenskraft, die uns durchweht. Die hebräische Sprache verwendet für das Wort Atem und Gottes Geist dasselbe Wort: RUACH. In uns fließt Gottes Ruach. Sein Atem. Seine Lebenskraft. Sein Geist. Auf sehr anschauliche Weise beschreibt das die Bibel, wenn sie erzählt, wie Gott den Menschen erschuf. Da formt Gott den Menschen aus Erde. Und dann bläst er durch die Nase des Menschen seinen Atem, seinen Geist in ihn hinein. Da wurde der Mensch atmendes Leben. In einem einfachen, aber unglaublich intensiven Bild wird da aussagt, wer wir Menschen sind.

Wir sind Erdlinge. Fleisch, Materie. Und zugleich sind wir mehr. Denn Gottes Geist- Atem wohnt in uns. Durchdringt die Erde. Jeder Atemzug ist sozusagen ein Atmen desgöttlichen Lebens ins uns. Immer durchweht uns Gottes Atem. Ob wir wachen oder schlafen. Ob wir darauf achten oder nicht. Immer in einem bestimmten Rhythmus. Ein und Aus. Aufnehmen und Loslassen. Solange wir leben.

 „Gott atmet in dir mehr als du selbst.“ So hat es der Dichter und Pfarrer Kurt Marti einmal gesagt. Aufmerksam auf den eigenen Atem zu achten, heißt mit Gott, mit seiner Kraft, in Berührung zu kommen. Einmal alles lassen und Gott in mir atmen lassen. Da braucht es dann vielleicht keine Worte mehr. Gott atmet in mir. Vielleicht gerade dann, wenn mir die Worte fehlen.

Paulus schreibt darüber im Römerbrief: "Desgleichen hilft auch der Geist, der Atem, unserer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich´s gebührt, sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen.“

Beten heißt dann also: Gottes Geist in uns atmen, manchmal auch in uns seufzen lassen. Einatmen und Ausatmen. So beten wir zu Gott und so betet Gott in uns. Ein ganzes Leben lang. Vom ersten bis zum letzten Atemzug. Das Atmen geschieht in einem bestimmten Rhythmus: wir atmen ein, wir atmen aus. Wir können uns diesem Rhythmus nicht entziehen, selbst wenn wir es wollten. Ich kann nicht beschließen: „Ab sofort halte ich die Luft an und höre auf zu Atmen.“ Der Rhythmus ist stärker. Spüren Sie Ihren Atem? Wie er langsam hineinströmt in die Lungen und wieder heraus? Das ist der Rhythmus des Lebens, den Gott uns gibt. Darauf kommt es an: Luft holen, den Atem wieder finden, den eigenen Rhythmus entdecken. Denn: Gott gab uns Atem, damit wir leben. Das ist das Geschenk, das uns am Morgen bis in die Nacht begleitet, vom Anfang bis zum Ende unseres Lebens.

 



 

Aktion:  Meditation

 

Kann ich frei und ruhig atmen? Was hilft mir dabei?

 

(Stille bzw. kurze Melodie)

 

Habe ich einen langen Atem? Reicht mein Atem, meine Kraft aus, um alles zu bewältigen, was nötig ist?

 

(Stille bzw. kurze Melodie)

 

 Oder bin ich außer Atem? Kurzatmig? Raubt mir etwas die Luft?

 

(Stille bzw. kurze Melodie)

 

Und was lässt mich so richtig aufatmen?

 

(Stille bzw. kurze Melodie)

 

Vater Unser

 

Segen

 

 


Montag, 29. Februar 2016


3. Fastenimpuls, Thema Luft

Es ist Fastenzeit. Zeit einmal inne zu halten, der Seele etwas Gutes zu tun, den Puls des Lebens spüren, durchatmen. Nehmen wir uns einmal Zeit, den Atem, das Leben wieder richtig zu spüren.






Gebet der Luft:

Ich bin die Luft, der Wind der Sturm,

 

ich bin das schwebende Element

 

das die Erde umkreist.

 

Ich spiegle die Sonne im Regenbogen,

 

ich bin der Klang, Ton, Sprache, Musik.

 

Ich bin die Lebendigkeit des Instruments der Flöte oder Saite.

 

Ich bin der Atem, der Duft der Wälder und der Kräuter,

 

für Euch Menschen bin ich wie Gottes Geist in eurem Geist.

Impulse für die Woche:



Nimm dir jeden Tag ein wenig Zeit für einen kleinen Spaziergang durch die Natur.

 

Lass dir den Wind um die Nase wehen.

 

Atme bewusst ein und aus.

 

Spüre dem Atem nach.



Welche Gedanken kommen Dir?

Bildergebnis für Luft

Freitag, 26. Februar 2016


2. Fastengebet

Einführung:

 

Erde ist die Grundlage für alles, wovon wir leben. Doch meistens wird sie einfach nur mit den Füßen getreten. Kein Mensch macht sich Gedanken darüber, wo all die Sachen herkommen, von denen wir doch leben. Machen wir uns auf, das Wesentliche wieder in den Blick zu nehmen.

 

Hymnus: Laudate Dominum Gotteslob Nr. 394

 

Psalm 104 (Gotteslob Nr. 58)

 



 

Bibeltext: 

 

Von der falschen und der rechten Sorge


 


Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen.

Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.

Das Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein.

Wenn aber dein Auge krank ist, dann wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß muss dann die Finsternis sein!

Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.

Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung?

Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?

Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern?

Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht.

Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen.

Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen!

Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen?

Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht.

Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.

Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage.

 

Antwortgesang: Was uns die Erde Gutes spendet (Gotteslob Nr. 186)

 

Auslegung: Das Hemd des Glücklichen


 
Ein König war krank und sagte: „Die Hälfte des Reiches gebe ich dem, der mich gesund macht." Da versammelten sich alle Weisen und überlegten, wie man den König gesund machen könne. Doch keiner wusste wie. Nur einer der Weisen sagte, dass es möglich sei, den Herrscher zu heilen. Er meinte: „Man muss einen glücklichen Menschen ausfindig machen, dem das Hemd ausziehen und es dem König anziehen. Dann wird der König gesund."
Und der König schickte überall hin, dass man in seinem weiten Reich einen glücklichen Menschen suche. Aber die Beauftragten fuhren lange im ganzen Reich umher und konnten keinen Glücklichen finden. Nicht einen gab es, der zufrieden war. Wer reich war, war krank; wer gesund war, war arm; wer gesund und reich war, der hatte ein böses Weib, und bei dem und jenem stimmte es mit den Kindern nicht. Über irgendetwas beklagten sich alle.
Aber einmal ging der Sohn des Königs spätabends an einer armseligen Hütte vorbei und hörte jemanden sagen: „Gottlob, zu tun gab es heute wieder genug, satt bin ich auch und lege mich nun schlafen. Was braucht es mehr?"
Der Königssohn freute sich, befahl seinen Dienern, diesem Menschen das Hemd auszuziehen und ihm dafür soviel Geld zu geben, wie er wolle, und das Hemd gleich dem König zu bringen. Die Diener gingen eilends zu dem glücklichen Menschen hin und wollten ihm das Hemd ausziehen. Aber der Glückliche war so arm, dass er nicht einmal ein Hemd besaß!


(Leo Tolstoi)

 

Aktion: Meditation: Ein Hemd wird in die Mitte gelegt.

 

Wahres Glück hängt nicht von materiellen Dingen ab. Wo kann ich Glück finden?

 
Stille

 

Glückliche Menschen verbreiten Licht in der Dunkelheit. Wo finde ich Licht in meinem Leben?

 
Stille

 

Glück steckt im Menschen drin, man kann es nicht tauschen wie ein Hemd. Wem kann ich Glück schenken?

 
Stille

 

 

Vater Unser

 

Segen (einen Segensspruch auswählen oder sich gegenseitig segnen)

Mittwoch, 17. Februar 2016


1. Fastengebet, Thema Wasser

Einführung:

 

Ein Land ohne Wasser vertrocknet und bringt nichts mehr hervor. Auch der Mensch ist auf Wasser angewiesen, kann ohne Wasser nicht leben. Im Wasser ist Leben, ja sogar der Ursprung des Lebens. Oft sind wir uns dieser Bedeutung nicht sehr bewusst, weil wir scheinbar genug Wasser haben. Wir gehen mit diesem wichtigen Gut verschwenderisch um. Machen wir uns wieder bewusst, wie wichtig es eigentlich ist.

 

Hymnus: Laudate Dominum

 

Psalm 42, Gotteslob Nr. 42

 



 

Bibeltext:  Johannes 4

 


 

Jesus erfuhr, dass die Pharisäer gehört hatten, er gewinne und taufe mehr Jünger als Johannes

allerdings taufte nicht Jesus selbst, sondern seine Jünger -;

daraufhin verließ er Judäa und ging wieder nach Galiläa.

Er musste aber den Weg durch Samarien nehmen.

So kam er zu einem Ort in Samarien, der Sychar hieß und nahe bei dem Grundstück lag, das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte.

Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Jesus war müde von der Reise und setzte sich daher an den Brunnen; es war um die sechste Stunde.

Da kam eine samaritische Frau, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken!

Seine Jünger waren nämlich in den Ort gegangen, um etwas zum Essen zu kaufen.

Die samaritische Frau sagte zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um Wasser bitten? Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samaritern.

Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.

Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief; woher hast du also das lebendige Wasser?

Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, wie seine Söhne und seine Herden?

Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen;

wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt.

Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe und nicht mehr hierher kommen muss, um Wasser zu schöpfen.

Er sagte zu ihr: Geh, ruf deinen Mann und komm wieder her!

Die Frau antwortete: Ich habe keinen Mann. Jesus sagte zu ihr: Du hast richtig gesagt: Ich habe keinen Mann.

Denn fünf Männer hast du gehabt und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Damit hast du die Wahrheit gesagt.

Die Frau sagte zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist.

Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet; ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss.

Jesus sprach zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet.

Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden.

Aber die Stunde kommt und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden.

Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Die Frau sagte zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, das ist: der Gesalbte (Christus). Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden.

Da sagte Jesus zu ihr: Ich bin es, ich, der mit dir spricht.

 



 

Auslegung

 

Brunnen sind Ort der Begegnung. In Antiken Gesellschaften spielt sich hier das Leben ab. Menschen kommen zusammen, es werden sogar Hochzeiten angebahnt.

Doch nicht jeder Brunnen ist gleich. Es gibt eine Unterscheidung zwischen lebendigem Wasser und stehendem Wasser. Ein Brunnen, der eine Quelle hat, ist viel wertvoller, als einer, der nur das Grundwasser auffängt.

Wasser gibt Leben. Wir dürfen dafür dankbar sein, dass wir immer genug Wasser haben. Zu viel Wasser kann aber auch etwas wegschwemmen. Oder untergehen lassen.

Wo kein Wasser da ist, vertrocknet alles.

Überlegen wir einmal, womit wir in unserem Alltag das Wasser ehren können, uns seiner Bedeutung bewusst werden können.

Zum Beispiel: Beim Duschen für die reinigende und erfrischende Kraft des Wassers danken, beim Wasserhahn aufdrehen an die Herkunft des Leitungswassers denken usw.

Für unseren Glauben ist Jesus Christus die Quelle, die uns tränkt und am Leben hält. Wir dürfen dankbar dieses Geschenk unseres Glaubens annehmen und weitergeben.

 

Lied: Alle meine Quellen entspringen in Dir.

 

Aktion

 

Wir segnen das Wasser und geben uns dann gegenseitig den Segen weiter.

 

Wasser, aus dem alles Leben kommt, wir segnen dich.

Wir segnen die sprudelnden Quellen und die frischen Gebirgsbäche.

Wir segnen Süßwasser und Salzwasser.

Wir segnen unsere Tränen und unseren Schweiß.

Sagt, welches Wasser ihr segnet!

Jetzt seid ihr eingeladen, vom Wasser zu nehmen, euch damit zu erfrischen und segnen zu lassen.

(Wasserschale herumgeben)

 

 

Vater Unser

 


 

 

Schlusslied

Montag, 15. Februar 2016

Erster Fastenimpuls: Wasser




Ein Land ohne Wasser vertrocknet und bringt nichts mehr hervor. Auch der Mensch ist auf Wasser angewiesen, kann ohne Wasser nicht leben. Im Wasser ist Leben, ja sogar der Ursprung des Lebens.


Oft sind wir uns dieser Bedeutung nicht sehr bewusst, weil wir scheinbar genug Wasser haben. Wir gehen mit diesem wichtigen Gut verschwenderisch um. Machen wir uns wieder bewusst, wie wichtig es eigentlich ist.


 Im Psalm 42 wird die Sehnsucht nach Wasser auf die Sehnsucht nach Gott übertragen:


Psalm 42 Sehnsucht nach Gott


 


Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.


Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann darf ich kommen und Gottes Antlitz schauen?


Tränen waren mein Brot bei Tag und bei Nacht; denn man sagt zu mir den ganzen Tag: «Wo ist nun dein Gott?»


Das Herz geht mir über, wenn ich daran denke: wie ich zum Haus Gottes zog in festlicher Schar, mit Jubel und Dank in feiernder Menge.


Meine Seele, warum bist du betrübt und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.


Betrübt ist meine Seele in mir, darum denke ich an dich im Jordanland, am Hermon, am Mizar-Berg.


Flut ruft der Flut zu beim Tosen deiner Wasser, all deine Wellen und Wogen gehen über mich hin.


Bei Tag schenke der Herr seine Huld; ich singe ihm nachts und flehe zum Gott meines Lebens.

Fragen zum Meditieren während der Woche:




Was brauchen wir zum Leben?


 


Nach was verlangt unsere Seele?


 


Was stillt unseren Durst nach Leben?


 


Was hindert uns, im Leben zu stehen?


 


Was lässt uns unruhig werden?


 


Worauf setzen wir unsere Hoffnung?


 


Wo haben wir das Gefühl, unterzugehen, davon zu treiben?


 


Was gibt uns Mut zum Leben?

Montag, 8. Februar 2016


Liebe Besucherinnen und Besucher auf meinem Blog,
in vielen Pfarreien unserer Erzdiözese finden am Valentinstag Gottesdienste und Andachten unterschiedlicher Art statt. Eine erster Bericht steht schon auf der Homepage der Diözese:
www.erzbistum-muenchen.de
Die komplette Liste findet ihr auch auf meiner Facebook - Seite:
www.Facebook/eheundfamilie.de
Die Seite wird auch angezeigt, wenn man nicht auf Facebook angemeldet ist.


Wenn nun kein Gottesdienst in Eurer Nähe ist oder Ihr lieber zu Hause bleibt, aber trotzdem den Valentinstag feierlich begehen wollt, dann findet Ihr hier auf meinem Blog zwei Vorschläge.
Ihr könnt entweder einfach einen davon auswählen und miteinander lesen. Oder Ihr sucht Euch einzelne Texte daraus und lest sie gegenseitig vor. Oder Ihr bleibt bei einem Text hängen und kommt darüber ins Gespräch.
Oder...


Viel Freude dabei!

Andacht 1 zum Valentinstag




Gebet für Liebende
(neues Gotteslob Nummer 16, 1) (kann abwechselnd gebetet werden)


Guter Gott, ich bin glücklich.


Es gibt einen Menschen, der mich liebt.


Er kommt mir entgegen.


Er sieht mich an.


Er nimmt mich in die Arme.


Er hört mir zu.


Er antwortet mir.


Er spricht zu mir.


 


Guter Gott, ich bin glücklich.


Es gibt einen Menschen, den ich liebe.


Langsam entsteht sein Bild vor mir mit Licht und Schatten.


Ich habe viele Namen für ihn.


Ich vertraue ihm, ich fühle mich bei ihm geborgen,


ich überlasse mich ihm.


 


Guter Gott, ich danke,


dass wir miteinander glücklich sind.


Ich bitte dich, lass uns in unserer Liebe nicht allein!


Wir können nur unbeschwert glücklich sein,


wenn die Verantwortung für uns bei dir liegt.


Bewahre du uns.


Kohelet 4, 9-12
 
Zwei sind besser als einer allein, falls sie nur reichen Ertrag aus ihrem Besitz ziehen.
Denn wenn sie hinfallen, richtet einer den anderen auf. Doch wehe dem, der allein ist, wenn er hinfällt, ohne dass einer bei ihm ist, der ihn aufrichtet.
Außerdem: Wenn zwei zusammen schlafen, wärmt einer den andern; einer allein - wie soll er warm werden?
Und wenn jemand einen Einzelnen auch überwältigt, zwei sind ihm gewachsen und eine dreifache Schnur reißt nicht so schnell.

Gedanken zum Bibeltext

 

Zwei sind besser als einer allein. Ist das wirklich so? manch einer hat da Zweifel:

Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit Problemen fertig zu werden, die man alleine nie gehabt hätte (Woody Allen).

Das stimmt schon: wäre ich allein, bräuchte ich keinen Familien-Kalender. Ich müsste nicht Rücksicht nehmen, ob und wann ich einen Termin annehme. Ich müsste mich über nichts mehr ärgern, was ein anderer tut oder nicht tut, sagt oder nicht sagt.

Wäre ich allein, würde mich am Abend niemand am Schlafen hindern und am Morgen niemand aufwecken.

Wäre ich allein, wäre am Abend niemand da, der mir eine gute Nacht wünschte und am Morgen niemand, der mir einen Morgenkuss gäbe.

Niemand wäre da, der Wärme und Leben in meinen Alltag bringen würde.

Ich müsste niemandem zuhören, aber es würde mir auch niemand zuhören.

Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist.

Dieser Satz aus dem ersten Buch der Bibel gilt wohl doch uneingeschränkt.

Auch wenn ich manchmal Probleme habe, die ich alleine nie hätte, wäre die Einsamkeit doch eine viel größere Schwierigkeit.

Darum danke ich Dir heute, dass Du da bist.

Darum möchte ich mich jeden Tag freuen, dass ich Dich sehen kann.

Und wenn der Alltag mir zu schwer wird, dann weiß ich, ich bin nicht allein.

Außerdem ist da noch das Wort von der dreifachen Schnur. Die dritte Schnur, die unser Leben durchzieht, das bist Du, unser Gott.

An Dich darf ich mich wenden, wenn ich nicht mehr weiter weiß.

Dir darf ich mich anvertrauen, wenn alles sinnlos erscheint.


Lied zum Segen (kann gesungen oder gebetet werden)
Gotteslob Nr. 451
 
Komm, Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen,
sondern überall uns zu dir bekennen.
Nie sind wir allein, stets sind wir die Deinen.
Lachen oder Weinen wird gesegnet sein.
 
Keiner kann allein Segen sich bewahren.
Weil Du reichlich gibst, müssen wir nicht sparen.
Segen kann gedeihn, wo wir alles teilen,
schlimmen Schaden heilen, lieben und verzeihn.
 
Frieden gabst Du schon, Frieden muss noch werden,
wie Du ihn versprichst uns zum Wohl auf Erden.
Hilf, dass wir ihn tun, wo wir ihn erspähen;
Die mit Tränen säen, werden in ihm ruhn.