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Ein Zelt der Begegnung mit Dir.

Montag, 23. März 2015


5. Fastenimpuls: Erlösung


Erlösung, von was?

Bin ich nicht ein freier Mensch und an nichts gebunden?

Wozu also muss ich erlöst werden?

Jesus sagt:

Sorgt euch nicht um euer Leben und darum dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung?

 

Als freier Mensch wird jeden Tag verlangt, dass ich Entscheidungen treffe. Das ist nicht immer einfach. Ich brauche dazu etwas, woran ich mich orientieren kann. Doch wie finde ich solche Orientierungspunkte?

Oft orientiere ich mich an weltlichen Vorgaben: Werbung, Lifestyle, Zeitschriften, Fernsehen.

Ich finde dort Ideale der Schönheit, der Lebensführung, wie ich meine Umgebung gestalten kann.

Aber was, wenn ich diesen Idealen nicht entspreche?

 

Eine Geschichte:

Ein Löwe war auf Beutezug und fing eine Maus. Die Maus bettelte um Gnade: „lieber Löwe, lass mich gehen, ich könnte Dir ja noch einmal nützlich sein!“ Der Löwe lachte und sprach: „wie willst Du kleines Tier mir starkem Löwen nützen?“ „Gib mir einen Monat, und ich will es dir beweisen. Wenn nicht, kannst du mich immer noch fressen“.

Einige Tage später geriet der Löwe in ein Netz, das Wilderer an einem Baum befestigt hatten. Er war gefangen und so sehr er auch an den Tauen zerrte, er kam nicht frei.

Da kam die Maus des Weges und kletterte hinauf zu dem Seil, das das Netz hielt. Sie knabberte daran, bis es nachgab, das Netz fiel zu Boden und der Löwe war frei.

 

Jeder Mensch hat Stärken, auch wenn sie nicht auf den ersten Blick sichtbar sind.

Wenn ich meine Stärken kenne und diese auch von anderen wertgeschätzt werden, dann kann ich mich von überzogenen Idealen befreien. Dann wirkt der befreiende Geist Gottes in mir.

 

Was ist demnach für mich Erlösung?

Wovon muss ich mich frei machen, um gut leben zu können?

Welche meiner Stärken helfen mir dabei?

Samstag, 21. März 2015




...und führe uns nicht in Versuchung - Bausteine für ein Andacht in der Familie

Bibelstelle:  Jakobus 1,13-17

Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt. Denn Gott kann nicht in die Versuchung kommen, Böses zu tun, und er führt auch selbst niemand in Versuchung.



Jeder wird von seiner eigenen Begierde, die ihn lockt und fängt, in Versuchung geführt.

Wenn die Begierde dann schwanger geworden ist, bringt sie die Sünde zur Welt; ist die Sünde reif geworden, bringt sie den Tod hervor.

Lasst euch nicht irreführen, meine geliebten Brüder;

jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben, vom Vater der Gestirne, bei dem es keine Veränderung und keine Verfinsterung gibt.

Aus freiem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit geboren, damit wir gleichsam die Erstlingsfrucht seiner Schöpfung seien.



Auslegender Text:

Eine kleine Palme wuchs kräftig am Rande einer Oase. Eines Tages kam ein Mann vorbei. Er sah die kleine Palme und konnte es nicht ertragen, dass sie so prächtig wuchs.

Der Mann nahm einen schweren Stein und hob ihn in die Krone der Palme. Schadenfroh lachend suchte er wieder das Weite. Die kleine Palme versuchte, den Stein abzuschütteln. Aber es gelang ihr nicht. Sie war verzweifelt.

Da sie den Stein nicht aus ihrer Krone bekam, blieb ihr nichts anderes übrig als mit ihren Wurzeln immer tiefer in die Erde vorzudringen, um besseren Halt zu finden und nicht unter der Last zusammenzubrechen.

Schließlich kam sie mit ihren Wurzeln bis zum Grundwasser und trotz der Last in der Krone wuchs sie zur kräftigsten Palme der Oase heran.

Nach mehreren Jahren kam der Mann und wollte in seiner Schadenfreude sehen, wie wohl verkrüppelt die Palme gewachsen sei, sollte es sie überhaupt noch geben. Aber er fand keinen verkrüppelten Baum.

Plötzlich bog sich die größte und kräftigste Palme der Oase zu ihm herunter und sagte:

„Danke für den Stein, den du mir damals in die Krone gelegt hast. Deine Last hat mich stark gemacht!“


Impulse, um ins Gespräch zu kommen:
Machen wir das auch, anderen Steine in den Weg legen? Ich muss einen ehrlichen Blick auf mein Leben werfen, um den Sinn der Versuchung zu erkennen. Kann ich das ändern?
 Oder legt uns jemand Steine in den Weg? Was sind alles Stolpersteine auf meinem Lebensweg?
Wie kann ich sie loswerden?
Wann machen sie mich stark, wie die Palme in unserer Geschichte oder wann belasten sie nur?

Dienstag, 17. März 2015


4. Fastenimpuls: Versuchung



 

 

Fragen zur Versuchung:                                       

 

  • Worin sehe ich Versuchungen in meinem Leben?
  • Wo ist bei mir der Wurm drin?
     
    Jesus du schaust auf mich
     
     

  • Wo fehlt es in meinem Leben an Licht?
  • Wer ist mein Lichtblick?
  • Wem würde ich einen Lichtblick wünschen?
     
     
    Jesus du mein Licht   
                                                      
     

  • Welche Rolle spielen für mich Schöpfer und Schöpfung?
  • Wie stehe ich zu „Mutter“ Erde?
     
     
    Jesus du Quelle des Lebens
     
     

  • Wie kann es mir gelingen geduldig zu sein?
  • Welche persönlichen Begierden kenne ich?
     
     
    Jesus du kennst mich
     
     
                „Mach dass wir nicht in Versuchung hineinkommen“
    (Frere John, Taize`)
     
     
    Jesus du an meiner Seite
     

 

Donnerstag, 12. März 2015


Hier gibt es wieder Bausteine für eine Andacht in der Familie. Diesmal zum Thema Versöhnung:

Bibelstelle: Matthäus 18, 21-35


 

Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt? Siebenmal?

Jesus sagte zu ihm: Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal.

 Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König, der beschloss, von seinen Dienern Rechenschaft zu verlangen.

 Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war.

Weil er aber das Geld nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kindern und allem, was er besaß, zu verkaufen und so die Schuld zu begleichen.

 Da fiel der Diener vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen.

 Der Herr hatte Mitleid mit dem Diener, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld.

 Als nun der Diener hinausging, traf er einen anderen Diener seines Herrn, der ihm hundert Denare schuldig war. Er packte ihn, würgte ihn und rief: Bezahl, was du mir schuldig bist!

Da fiel der andere vor ihm nieder und flehte: Hab Geduld mit mir! Ich werde es dir zurückzahlen.Er aber wollte nicht, sondern ging weg und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld bezahlt habe.

Als die übrigen Diener das sahen, waren sie sehr betrübt; sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles, was geschehen war.

 Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Diener! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich so angefleht hast.

Hättest nicht auch du mit jenem, der gemeinsam mit dir in meinem Dienst steht, Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte?

 Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe.

 Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt.

 

 

Auslegender Text:

 

Wie oft soll man vergeben?

Fragt Petrus Jesus im Evangelium.

Siebenmal?

Nein Siebenundsiebzigmal.

Ist die Antwort.

Jesus hätte gleich sagen können: immer.

Das wird den Petrus und die Seinen bestimmt nicht zu Beifallsstürmen bewogen haben. Eher zu nachdenklichem und unverständlichem Stirnrunzeln.

Erinnerungen an erlittenes Unrecht oder an ganz besonders unangenehme Zeitgenossen ermutigen oft zu allem anderen als zu noblen Verzeihungsgesten. Damals nicht anders als heute.

Die Hand zur Versöhnung wird meistens erst ausgestreckt, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Man hat ja schließlich seine Erfahrungen gemacht.

Außerdem hat man ja auch seinen Stolz und eine gewisse Härte ist halt manchmal wirklich notwendig.

Solche Sprüche und Denkweisen sind nur allzu menschlich, aber eben nicht göttlich.

Gott ist anders – Gott sei Dank!

Jesus bringt es mit seinem Gleichnis auf den Punkt. Gottes Barmherzigkeit ist nicht zu überbieten. Sie widerspricht allem menschlichen Rechtsempfinden und bringt alle Ordnungsmuster für eigene Urteile völlig durcheinander.

Sie ist allerdings alles andere als blindäugig.

Sie ist nicht ziellos. Gott ist nicht gönnerhaft gelangweilt, so als wären die Sündenfälle seiner Geschöpfe nichts anderes als Peanuts für den über allem thronenden Herrn der Welten.

Gott interessiert sich. Seine Barmherzigkeit hat die Entwicklung des Menschen, sein Reifen und Heranwachsen im Blick.

Und der uns Hinweise gegeben hat, sein Sohn, Jesus von Nazareth, hat nicht nur von Barmherzigkeit geredet, er hat sie vorgelebt.

Sein Umgang mit den Schattengestalten seiner Welt, mit den Huren und Zöllnern, mit manch anderen an den Hecken und Zäunen bleibt auch heute noch provozierend.

Weil diese Art von Liebe verwundbar ist. Damals wie heute.

Die Angst vor Enttäuschung führt geradewegs in den Kerker der Rechthaberei. In die Kälte. Wer dahin will, den lässt Gott ziehen.

Nah bleibt er denen, die wenigstens versuchen, seine Barmherzigkeit zu lernen. Und sie – so sie es können – mit ihrem Leben buchstabieren.

 
Gebet:
Mein Gott, ich bin enttäuscht und verletzt worden.
Ich fühle mich von Freunden im Stich gelassen, die mir nahe waren.
Ich ärgere mich über andere – und über mich selbst.
Misstrauen und Argwohn wollen sich in meinem Herzen Raum schaffen.
Bitte, lass es nicht zu.
Hilf mir, was geschehen ist, nicht bitter festzuhalten.
Hilf mir, den ersten Schritt zu tun zu einem neuen Anfang mit den Anderen und mit mir selber.
Lehr mich zu vergeben und schenke Kraft und Mut, das Vertrauen wieder aufzubauen.
Amen.

Montag, 9. März 2015


3. Fastenimpuls 2015

Psalm 32

Glücklich, wem die Schuld vergeben wurde,*

Wer von seiner Sünde entlastet ist.

 

Glücklich, wem der Herr die Schuld nicht zur Last legt, *

Wer keine Falschheit im Herzen hat.

 

Solange ich es verschwieg, verfiel mein Leib,*

Den ganzen Tag musste ich seufzen.

 

Deine Hand lag schwer auf mir*

Bei Tag und bei Nacht.

 

Meine Lebenskraft war verdorrt*

Wie durch die Glut des Sommers.

 

Da bekannte ich Dir meine Sünde und verbarg nicht länger meine Verfehlungen.*

Ich sagte: ich will dem Herrn meine Schuld bekennen.

 

Und Du hast mir die Schuld vergeben,*

Hast mir meine Sünde verziehen.

 

Wer Dir treu sein will, soll in der Bedrängnis zu Dir beten.*

Fluten hohe Wasser heran, sie werden ihn nicht erreichen.

 

Du bist meine Zuflucht in der Not,*

Du bewahrst mich vor der Angst.

 

Freut euch am Herrn und jauchzt, ihr Gerechten.*

Jubelt alle, ihr Menschen mit redlichem Herzen.

 

 

Petrus trat zu Jesus hin und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt? Siebenmal?

Jesus sagte zu ihm: Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal.

 

 

Was sagt mir der Psalm heute? Finde ich etwas davon in meinem heutigen Tag?

 

 

 


Freitag, 6. März 2015

Der zweite Fastenimpuls hat das Thema: Unser tägliches Brot gib uns heute.
Die folgende Bibelstelle und die Gedanken dazu können wieder als kleine Andacht in der Familie betrachtet werden.
Auch den Psalm kann man dazu beten.    
                                                            
Psalm 78


Mein Volk, vernimm meine Weisung!*
Wendet euer Ohr zu den Worten meines Mundes!


Was wir hörten und erfuhren, was uns die Väter erzählten,*
das wollen wir unseren Kindern nicht verbergen, sondern den kommenden Generationen erzählen:


die ruhmreichen Taten und die Stärke des Herrn,*
die Wunder, die er getan hat.


Er stellte sein Gesetz auf in Jakob, gab in Israel Weisung*
und gebot unseren Vätern, ihre Kinder das alles zu lehren


damit die  kommenden Generationen davon erfahren,*
die Kinder späterer Zeiten;


sie sollten aufstehen und es weitergeben an ihre Kinder,*
damit sie ihr Vertrauen auf Gott setzen, die Taten Gottes nicht vergessen und seine Gebote bewahren


Er ließ Manna auf sie regnen als Speise,*
er gab ihnen Brot vom Himmel.


Da aßen die Menschen Wunderbrot;*
Gott gab ihnen Nahrung in Fülle.


Er ließ den Ostwind losbrechen droben am Himmel,*
führte in seiner Macht den Südwind herbei,


ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub,*
gefiederte Vögel wie Sand am Meer.


Er ließ sie mitten ins Lager fallen,*
 rings um Israels Zelte.


Da aßen alle und wurden satt;*
er hatte ihnen gebracht, was sie begehrten.


 




Bibelstelle:  Mk 8, 1-9 

 

Damals waren wieder einmal viele Menschen bei Jesus versammelt, und sie hatten nichts zu essen. Da rief Jesus die Jünger zu sich und sagte:

 »Die Leute tun mir Leid. Seit drei Tagen sind sie hier bei mir und haben nichts zu essen.

Wenn ich sie jetzt hungrig nach Hause schicke, werden sie unterwegs zusammenbrechen; denn sie sind zum Teil von weit her gekommen.«

Die Jünger gaben zu bedenken: »Wo soll jemand hier in dieser unbewohnten Gegend das Brot hernehmen, um all diese Menschen satt zu machen?«

 »Wie viele Brote habt ihr?«, fragte Jesus, und sie sagten: »Sieben!«

 Da forderte er die Leute auf, sich auf die Erde zu setzen. Dann nahm er die sieben Brote, sprach darüber das Dankgebet, brach sie in Stücke und gab sie seinen Jüngern zum Austeilen. Die Jünger verteilten sie an die Menge.

 Außerdem hatten sie ein paar kleine Fische. Jesus segnete sie und ließ sie ebenfalls austeilen.

 Die Leute aßen und wurden satt und füllten sogar noch sieben Körbe mit dem Brot, das übrig blieb.

 Es waren etwa viertausend Menschen. Dann schickte Jesus sie nach Hause,

stieg mit seinen Jüngern in ein Boot.

 



 

Auslegender Text/ vertiefende Gedanken

 

Was ist das eigentliche Wunder an der Geschichte von der Brotvermehrung? Dass auf einmal genug für alle da war? Ach, denkt der Mensch des 21. Jahrhunderts, wenn das so einfach wär. Da kommt einer und segnet ein paar Brote und Fische und schon werden alle satt. Alle Probleme gelöst. Wir brauchen uns um Afrika keine Gedanken mehr zu machen. Auch nicht mehr ums Einkaufen. Alles ist ja im Überfluss da.

Wir können uns wieder auf die wesentlichen Dinge des Lebens konzentrieren: das neue Smartphone, die neuesten Modetrends, was läuft eigentlich heute Abend im Fernsehen?

Halt, so war das nicht gemeint.

Denn die Brotvermehrung allein macht nicht satt. Die Jünger haben die Brote und die Fische weitergegeben. Sie haben mit den anderen Menschen Gemeinschaft gehabt. Nur in der Gemeinschaft und im Teilen wird aus wenig mehr, wird etwas daraus, das wächst. Die Ähre des Weizens muss auch geteilt werden, erst dann kommen die Körner, die Saat zum Vorschein, die neues Getreide wachsen lassen kann.