2. Fastengebet
Einführung:
Erde ist die Grundlage für alles, wovon wir leben. Doch meistens wird
sie einfach nur mit den Füßen getreten. Kein Mensch macht sich Gedanken
darüber, wo all die Sachen herkommen, von denen wir doch leben. Machen wir uns
auf, das Wesentliche wieder in den Blick zu nehmen.
Hymnus: Laudate Dominum Gotteslob Nr. 394
Psalm 104 (Gotteslob Nr. 58)
Bibeltext:
Von der falschen und der rechten Sorge
Sammelt euch nicht Schätze hier
auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie
stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie
zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen.
Denn wo dein Schatz ist, da ist
auch dein Herz.
Das Auge gibt dem Körper Licht.
Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein.
Wenn aber dein Auge krank ist,
dann wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis
ist, wie groß muss dann die Finsternis sein!
Niemand kann zwei Herren dienen;
er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem
einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und
dem Mammon.
Deswegen sage ich euch: Sorgt euch
nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib
und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als
die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung?
Seht euch die Vögel des Himmels
an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen;
euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?
Wer von euch kann mit all seiner
Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern?
Und was sorgt ihr euch um eure
Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht
und spinnen nicht.
Doch ich sage euch: Selbst Salomo
war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen.
Wenn aber Gott schon das Gras so
prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen
wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen!
Macht euch also keine Sorgen und
fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir
anziehen?
Denn um all das geht es den
Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht.
Euch aber muss es zuerst um sein
Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere
dazugegeben.
Sorgt euch also nicht um morgen;
denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene
Plage.
Antwortgesang: Was uns die Erde Gutes spendet (Gotteslob Nr. 186)
Auslegung: Das Hemd des Glücklichen
Und der König schickte überall hin, dass man in seinem weiten Reich einen glücklichen Menschen suche. Aber die Beauftragten fuhren lange im ganzen Reich umher und konnten keinen Glücklichen finden. Nicht einen gab es, der zufrieden war. Wer reich war, war krank; wer gesund war, war arm; wer gesund und reich war, der hatte ein böses Weib, und bei dem und jenem stimmte es mit den Kindern nicht. Über irgendetwas beklagten sich alle.
Aber einmal ging der Sohn des Königs spätabends an einer armseligen Hütte vorbei und hörte jemanden sagen: „Gottlob, zu tun gab es heute wieder genug, satt bin ich auch und lege mich nun schlafen. Was braucht es mehr?"
Der Königssohn freute sich, befahl seinen Dienern, diesem Menschen das Hemd auszuziehen und ihm dafür soviel Geld zu geben, wie er wolle, und das Hemd gleich dem König zu bringen. Die Diener gingen eilends zu dem glücklichen Menschen hin und wollten ihm das Hemd ausziehen. Aber der Glückliche war so arm, dass er nicht einmal ein Hemd besaß!
(Leo Tolstoi)
Aktion: Meditation: Ein Hemd wird in die Mitte gelegt.
Wahres Glück hängt nicht von materiellen Dingen ab. Wo kann ich Glück
finden?
Glückliche Menschen verbreiten Licht in der Dunkelheit. Wo finde ich
Licht in meinem Leben?
Glück steckt im Menschen drin, man kann es nicht tauschen wie ein Hemd.
Wem kann ich Glück schenken?
Vater Unser
Segen (einen Segensspruch auswählen oder sich gegenseitig segnen)
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