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Ein Zelt der Begegnung mit Dir.

Mittwoch, 22. Juli 2015


Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Interessierte an der Familienpastoral,

Manchmal sind in unscheinbaren Hüllen Schätze verborgen, die man nur zu heben braucht. Sehr gut versteckt auf der Homepage der Erzdiözese wartet so ein Schatz: der Liturgiekalender.

Man braucht vier Klicks, um auf den eigentlichen Liturgiekalender zu gelangen. Dann findet man dort die Lesung(en) und das Evangelium des Tages. Ebenso wird der / die Tagesheilige genannt.

Wenn man möchte kann man also hier für jeden Tag des Jahres einen biblischen Impuls zum persönlichen Nachdenken oder zum Austausch in der Familie, zum Vorlesen beim gemeinsamen Essen oder als Gute-Nacht-Gedanke finden.

Schade, dass diese Möglichkeit nicht bekannter und verbreiteter ist. Wenn es nach mir ginge, sollte von jeder kirchlichen Homepage ein Link zu dieser Seite zu finden sein.

Vorbildlich ist auch die kirchliche Jugendarbeit. Auf den Seiten aller katholischen Jugendstellen erscheint jeden Freitag neu ein Gedanke der Woche.

Die Links zu beiden Seiten:



Viel Freude und gute Gedanken wünsche ich Euch / Ihnen

 

Michael Kafka

Gemeindereferent

Regionalstelle für Ehe, Familie, Alleinerziehende München Ost

 

Mittwoch, 15. Juli 2015


Predigt Taufe Umi

 

Liebe Gemeinde Jesu Christi,

 

Das heutige Evangelium zeigt eine erstaunliche Szene: Jesus wird in seiner Heimatstadt abgelehnt. Zu dieser Zeit hatte er schon viele Menschen für sich gewonnen. Seine Predigt hatte in weiten Teilen Israels Anerkennung und Beachtung gefunden. Viele Männer und Frauen haben sich mit ihm auf den Weg gemacht. Wenn einer aus einer bestimmten Gemeinde kommt und Erfolg hat, dann neigen die Menschen doch normalerweise dazu, ihm Empfänge zu bereiten, ihn zu bejubeln. Nicht so in Nazareth.

Er eckt an. Seine Lehre passt den Menschen nicht. Weil er etwas verändern will. Weil er aufbrechen will, wo man sich gerade so wohl gefühlt hat.

Die Leute in Nazareth kennen ihn zu gut. Das ist doch der, der bei uns aufgewachsen ist. Nichts besonderes, nur der Sohn des Zimmermanns. Und der redet jetzt klug und weise daher? In etwas Bekanntem etwas Neues zu entdecken, das fällt den Menschen schwer.

Doch vielleicht glauben sie auch nur, ihn zu kennen. Wussten sie wirklich, wer da in ihrer Nachbarschaft wohnte? Hatten sich seine Nachbarn jemals mit ihm beschäftigt? Oder hat man ihn einfach in eine Schublade gesteckt und alles war klar?

Der Umgang der Nazarener mit Jesus ist macht mich nicht nur nachdenklich, wie ich eigentlich oft mit Menschen umgehe. Ah, der ist Obdachloser, die ist Asylantin – Schublade auf, Schublade zu.

Nein, es macht mich auch nachdenklich, wie ich mit meinem Glauben umgehe. Ich weiß doch, was ich glaube. Oder auch, was ich nicht glaube. Darüber brauche ich doch nicht mehr nachdenken.

Aber bin ich mir in jeder Hinsicht sicher?

Ich habe in den letzten Monaten unsere Umi auf ihrem Weg zur Taufe begleitet. In dieser Zeit musste ich mich einmal wieder intensiv damit beschäftigen, was ich eigentlich glaube, was zu unserem Glauben dazugehört. Schließlich wollte ich ihr ja nichts Verkehrtes oder Unvollständiges erzählen.

Dabei kam ich oft ins Grübeln. Wie erkläre ich jemandem, der nicht schon sein ganzes Leben lang Religionsunterricht, Erstkommunionvorbereitung, Firmvorbereitung, Predigt mitbekommen hat - noch dazu aus einem anderen, von anderen Religionen geprägten Kulturkreis - wie erkläre ich so jemandem, warum wir an die Auferstehung der Toten glauben oder an einen dreieinigen Gott?

Gott sei Dank war die Umi eine wunderbare Schülerin, die das alles verstanden und dankbar aufgenommen hat. Gleichzeitig habe ich viel von ihr, ihrem Land und ihrer Kultur gelernt.

Gerade deshalb hat es mir zu denken gegeben. Sollte ich mich, sollten wir uns gemeinsam nicht viel öfter mit unserem Glauben auseinandersetzen? Wie bereichernd könnte es sein, wenn ich öfter die Gelegenheit hätte, eine andere Sicht auf die gleiche, scheinbar so vertraute Sache zu bekommen? Dann würde mir wieder klarer, dass mein Glaubensweg nicht am Ende ist, sondern dass ich immer noch auf dem Weg bin.
Wo kann ich Gruppen, Menschen finden, um mit ihnen einen Austausch über den Glauben zu suchen?
Welche Themen des Glaubens interessieren mich besonders?
Womit habe ich meine Schwierigkeiten, womit brauche ich Hilfe?

Mittwoch, 1. Juli 2015


Exerzitien im Urlaub

 

Die Urlaubszeit steht kurz bevor und die arbeitenden Menschen und Familien haben endlich wieder einmal Zeit. Zeit für sich, die sie nutzen können. Zeit, die sie sich frei einteilen können, die keinen Terminplan kennt.

Zeit ist aber auch ein wichtiger Faktor bei der Ausübung des Glaubens. Oft höre ich: ach ich wäre schon gerne zum Gottesdienst, zur Andacht, zu anderen religiösen Veranstaltungen gekommen, aber ich hatte keine Zeit, ich war zu fertig von der Arbeit, ich musste am nächsten Tag früh raus.

Im Urlaub hingegen hat man Zeit. Und nicht wenige nutzen diese, um Kirchen zu besichtigen, Klöster zu besuchen, die Einsamkeit der Natur zu suchen.

Mancher würde vielleicht auch gerne einen Gottesdienst besuchen, versteht aber die Sprache des Urlaubslandes nicht.

Andere können sich nicht auf so einen konkreten Zeitpunkt einlassen, möchten aber doch etwas Spirituelles erleben.

Darum bin ich auf die Idee gekommen, diese Exerzitien im Urlaub zu verfassen. Klar, man möchte im Urlaub so viel wie möglich freie Zeit haben. Deshalb beschränke ich mich auf drei kurze, konkrete Impulse und ein Gebet, das täglich gesprochen werden kann.

Ich wünsche allen, die sich darauf einlassen, dass sie auf spirituelle Weise neue Kraft für ihren Alltag tanken können.

Diese Impulse dürfen gerne weitergegeben, geteilt und gepostet werden!

 

Michael Kafka

Gemeindereferent

Regionalstelle Ehe-Familie-Alleinerziehende München Ost

 

  1. Impuls: Suche bewusst religiöse Orte auf. Nachdem Du den Ort eine Zeit lang auf Dich wirken hast lassen, suche Dir eine ruhige Ecke. Schließe die Augen, versuche, die Umgebung auszublenden und  lass einen Gedanken in Deinem Inneren wachsen. Nimm diesen Gedanken mit, zünde eine Kerze an, singe ein Lied oder sprich ein Gebet. Lasse anschließend den Ort wieder hinter Dir.

 

  1. Impuls: Geh hinaus in die Natur. Suche Dir einen Platz und konzentriere Dich ganz auf das Hören. Blende eventuelle „menschliche“ Geräusche aus. Konzentriere Dich nur auf „natürliche“ Geräusche. Nimm die Natur bewusst als Schöpfung Gottes wahr.

 

 

  1. Impuls: Schau auf die Menschen, die Dir begegnen. Jeder und jede von ihnen ist ein Bild und Gleichnis Gottes. Jeder und jede von ihnen hat etwas Besonderes. Versuche dieses besondere Merkmal bei einzelnen zu entdecken. Ist vielleicht ein Engel darunter?

 

 

Gebet:

 

Guter Gott, Du begegnest uns in Menschen, heiligen Orten und Deiner Schöpfung. Hilf mir, jetzt, in der Urlaubszeit, bewusster wahrzunehmen, was mich umgibt und wem ich begegne. Gib mir neue Kraft und Deinen Heiligen Geist, damit ich meinen Alltag wieder besser bewältigen kann.

Amen.