Logo Ehe und Familie

Logo Ehe und Familie
Ein Zelt der Begegnung mit Dir.

Mittwoch, 16. Dezember 2015


Adventliches Abendgebet

 

Thema: in Bethlehem geboren

 

Einleitung

 

Vier Tage sind es noch bis Weihnachten. Zeit, innezuhalten, sich bewusst zu werden, was dieses Fest für mich, für jeden von uns bedeutet. Zeit herauszutreten aus der Hektik der Vorbereitungen und sich mit den Hirten auf das Feld zu stellen; mit ihren Augen auf das Geschehen von Weihnachten zu blicken.

 

Lied: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht

 

Bibelstelle: Lukas 2, 1- 20

 

In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen.

Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien.

Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.

So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids.

Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.

Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft,

und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.

Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr,

der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll:

Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr.

Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.

Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:

Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.

Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir gehen nach Betlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden ließ.

So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.

Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war.

Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten.

Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach.

Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war.

 

 

Gesungener Rosenkranz (siehe auch auf diesem Blog)

 

Auslegung

 

Ein Hirte von damals erzählt:

Ich bin ein Hirte von damals, von damals in Bethlehem. Tagelang zeihe ich mit meiner Herde umher auf der Suche nach Weideplätzen und Wasserstellen. Das ist beschwerlich. Oft komme ich monatelang an keinem Dorf vorbei. Da ich Tag und Nacht mit meiner Herde unterwegs bin, kann ich die Reinheitsgebote und Sabbatgebote der Juden nicht beachten und einhalten.

Oft verzweifle ich daran, wie die Menschen mich deswegen behandeln.

Komme ich in eine Stadt, so werden mir nur verächtliche Blicke zugeworfen. Man traut uns Hirten nicht. Ich darf noch nicht einmal als Zeuge vor Gericht auftreten, weil ich als verlogen und unehrlich gelte. Ich sitze im Dunkel der Einsamkeit außerhalb der Gesellschaft und im Dunkel der Nacht abseits der Dörfer und Städte.

 

Für uns stellt sich die Frage:

Wer könnte heute so ein Hirte sein?

  • Nicht der, der hoch oben lebt, sondern der, der ganz unten ist, abgestiegen, abgewrackt,
  • Der einfach ist und unkompliziert oder eben umgekehrt: schwierig und voller Komplexe
  • Der nicht mehr mitkommt mit all dem, was heute passiert,
  • Der viele Fehler hat und sie verbergen muss,
  • Der nicht weiß, wo er seine Schuld abladen kann und jemanden zum Reden findet,
  • Der nicht weiß, woher er für alles die Kraft holen soll,
  • Der kaum noch Freunde hat.

 

Meditation:

 

Für sie alle, für die Hirten unserer Tage, ist Gott Mensch geworden:

 

Gott wird Mensch

 

Aus der Allmacht                                            - in die Ohnmacht einer Krippe

Aus Mächten und Gewalten                     - in die Wehrlosigkeit eines Kindes

Aus der Unendlichkeit                                 - in die Geschichte der Welt

Aus der Ewigkeit                                             - in die Endlichkeit menschlichen Lebens

Aus der Unnahbarkeit                                  - in die Arme einer Mutter

Aus nie erlöschendem Licht                       - in die Dunkelheit der Heiligen Nacht

Aus ewigem Ratschluss                                               - in die Heillosigkeit der Welt

Aus göttlicher Liebe                                      - in die menschliche Hoffnungslosigkeit

 

Gott wird Mensch

 

Stille

 

Gesungener Rosenkranz

 

Fürbitten:

 

Gott, Du bist in Jesus Christus Mensch geworden und hast unser Leben mit allen Höhen und Tiefen geteilt. Dich bitten wir:

 

Du wurdest in einem Stall geboren, weil in der Herberge kein Platz war. Wir bitten dich: steh allen bei, die auf der Flucht sind, die keine Heimat mehr haben oder sich heute einsam fühlen.

 

Herr Jesus Christus, bei deiner Geburt verkündeten Engel den Frieden. Wir bitten dich: lass Frieden werden auf der ganzen Welt, besonders im Heiligen Land und im ganzen nahen Osten.

 

Herr Jesus Christus, zu deiner Krippe kamen Hirten, Menschen, die am Rande der Gesellschaft standen. Nimm dich all jener an, die heute an den Rand gedrängt und ausgegrenzt werden.

 

Herr Jesus Christus, wir feiern bald das Fest deiner Geburt. An deine Krippe bringen wir unsere Freude, aber auch alles, was uns bedrückt und belastet. Nimm dich der Sorgen, Nöte und Zweifel an, die uns heute umtreiben.

 

Vater Unser

 

Gebet: 

 

Herr, du kommst besonders zu denen, die es im Leben schwer haben.

Manchen machen wir das Leben schwer.

Andere müssen sich mit widrigen Lebensumständen auseinandersetzen und damit zurechtkommen.

Du forderst uns an Weihnachten besonders auf, dir nachzufolgen,

neue Wege zu gehen,

neue Begegnungen zu suchen,

neu auf die Menschen zuzugehen,

neu wahrzunehmen, wie andere leben müssen,

uns neu einzusetzen für eine bessere Welt.

 

 

Segen

 

Ich wünsche Dir,

dass jede Gabe, die Gott dir geschenkt hat,

wachsen möge mit den Jahren

und dass sie dir dazu diene,

die Herzen derer, die du liebst,

mit Freude zu erfüllen.

Dass du in jeder Stunde einen Freund haben mögest,

der der Freundschaft wert ist,

dem du vertrauend die Hand reichen kannst,

wenn es schwer wird,

mit dem du den Stürmen trotzen

und die Spitzen der Berge erreichen kannst.

Und dass in jeder Stunde der Freude und des Leides

Die friedensbringende Nähe

des menschgewordenen Gottessohnes

mit dir sei

und dass du in der Nähe Gottes bleiben mögest.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen